In unserer modernen, digitalisierten Welt, die von Daten, Algorithmen und Keyword-Matching dominiert wird, neigen wir dazu, Prozesse zu standardisieren und zu automatisieren. Dies gilt insbesondere für den Rekrutierungsprozess, der immer effizienter und präziser zu werden scheint. Doch wie Naval Ravikant, Unternehmer und Philosoph, einmal sagte: „Maschinen werden die Routine, Menschen die Ausnahmen.“
Lassen Sie mich das anhand einer Analogie aus der Verpackungsindustrie verdeutlichen: Stellen Sie sich eine hochmoderne Verpackungsmaschine vor, die tausende von Produkten pro Stunde verpackt. Jede Verpackung sieht exakt gleich aus – einheitlich, präzise und effizient. Sie erfüllt ihren Zweck und garantiert, dass das Produkt sicher beim Kunden ankommt. Doch was passiert, wenn sich in dieser Maschine ein Produkt befindet, das sich von den anderen unterscheidet? Vielleicht durch seine Einzigartigkeit, seine Besonderheit oder weil es einfach nicht dem Standard entspricht. In vielen Fällen wird dieses Produkt aussortiert, weil es nicht in die „Norm“ passt.
Ebenso verhält es sich mit dem gegenwärtigen Rekrutierungssystem. Es wurde entwickelt, um die Masse effizient zu bearbeiten und nicht unbedingt, um die tieferen Ebenen eines Individuums zu erkennen. Die Marketing Legende Seth Godin: „Das, was uns menschlich macht, sind nicht die Bits und Bytes, sondern unsere Komplexität und Einzigartigkeit.“
Es sind oft die individuellen Talente, die aus dem Raster fallen, die aber Innovationen vorantreiben und frische, oftmals revolutionäre Perspektiven in ein Unternehmen einbringen können. Dies sind die Menschen, die, wie Ravikant es formuliert, „spielen“ anstatt nur zu „arbeiten“. Sie sind es, die aus Leidenschaft und nicht nur aus Pflichtgefühl lernen und handeln.
Diese Talente sind überall um uns herum – oft in den Ecken und Winkeln, die wir übersehen, weil sie nicht dem gängigen Paradigma entsprechen. Es könnte der stille Innovator in einem Randgebiet sein, der Autodidakt, der aus purer Neugier lernt, oder der kreative Denker, der sich weigert, in eine Schublade gesteckt zu werden.
Es liegt daher in unserer Verantwortung als Headhunter, Personalvermittler und Unternehmensführer, unsere Sichtweise zu erweitern und über die Standard-KPIs und Checklisten hinauszuschauen. Es geht darum, den Menschen in seiner Ganzheitlichkeit zu erkennen, seine Leidenschaften, Motivationen und individuellen Talente wertzuschätzen und zu nutzen.