Die Tyrannei der To-Do-Listen: Wir sind versessen darauf, unser Leben bis ins kleinste Detail zu planen. Aber ist es nicht ab und an mal an der Zeit, sich zu fragen, ob diese Besessenheit von Planung uns mehr schadet als nützt? Vielleicht ist es an der Zeit, die Pläne zu zerreißen, daraus ein Feuer zu machen, nackt singend das Feuer zu umtanzen und das Unerwartete zu umarmen.

Kurz vor (und nach) Weihnachten scheinen die Menschen nur noch eines im Blick zu haben: den perfekten Plan. Das kostet unnötig viel Zeit und Nerven. Ein Plan für Geschenke, für das Festessen, für die Zeit mit der Familie. Und ein Plan für ein „Neues Leben“. Endlich einen Job, den man liebt, bei dem man gesehen wird und der uns erfüllt und ernährt.

Ein Plan ist schließlich die halbe Miete – oder?

Lass mich ehrlich sein: Wir verbringen unzählige Stunden damit, Lebensläufe zu polieren, die niemand liest, Netzwerke zu pflegen und nach Jobs zu suchen, die wir am Ende des Tages sowieso nicht annehmen. Dieses alljährliche Ritual der Karriereplanung kostet uns Zeit, Nerven und vor allem Chancen.

Denn der Unterschied macht manchmal den Unterschied. Es gibt Nachteile, aus denen sich einzigartige Vorteile schmieden lassen – wenn man etwas wagt.

Aber warum eigentlich? Warum halten wir so verzweifelt an einem Plan fest, der mehr ein Korsett als eine Unterstützung ist?

Indiana Jones hat es uns in seinem Film „Jäger des verlorenen Schatzes“ vorgemacht. In der Szene, in der er einem säbelschwingenden Angreifer mit nichts weiter als einem kurzen Griff zum Revolver begegnet? Diese Szene ist nicht nur ein ikonischer Filmmoment, sondern auch eine Lektion für das moderne Berufsleben.

Indiana Jones nutzt unkonventionelle Methoden, denkt schnell und handelt intuitiv. Er verlässt sich nicht auf einen detaillierten Plan, sondern auf seine Fähigkeit, sich an unerwartete Situationen anzupassen. Genau das ist es, was vielen von uns in unserer Karriere fehlt: die Fähigkeit, flexibel zu bleiben und Chancen zu ergreifen, wenn sie sich bieten, anstatt sklavisch einem Plan zu folgen..

 

Überleg mal: Wie oft bist du an einer Chance vorbeigegangen, nur weil sie nicht in deinen „Plan“ gepasst hat? Wie oft hast du dich in etwas reingezwängt, weil es auf dem Papier gut ausgesehen hat – und obwohl es sich nicht richtig angefühlt hat? Es ist an der Zeit, dass wir wieder mehr Instinkte zeigen und den wahren Wert von Flexibilität und Spontanität erkennen.

Ein Plan ist nicht wertlos, aber denk daran, es ist immer nur ein Startpunkt. Die wirkliche Kunst liegt im Improvisieren, im Umgang mit dem Unerwarteten. Wahre Innovatoren und erfolgreiche Menschen zeichnen sich dadurch aus, dass sie den Mut haben, von ihrem Plan abzuweichen.

Sie verstehen, dass das Unerwartete keine Bedrohung, sondern eine Gelegenheit ist.

Wie Indiana Jones uns zeigt, liegt der Unterschied im Umgang mit dem Unerwarteten, in der Fähigkeit, aus scheinbaren Nachteilen einzigartige Wettbewerbsvorteile zu schmieden.

In neuen Jahr, versuch mal einen anderen Ansatz.

Vergiss den perfekten Plan und vertraue mal mehr auf deine Intuition, deine Anpassungsfähigkeit und deine Bereitschaft, Risiken einzugehen. Es könnte sein, dass du entdeckst, dass das Loslassen von starren Plänen und das Umarmen des Ungeplanten der beste Weg ist. Sei bereit, flexibel zu sein und schnapp dir die Chancen, die das Leben dir bietet.

Wer ständig plant, verpasst das Ungeplante – und manchmal … das wahre Abenteuer des Lebens.