Dieser Artikel soll helfen, einige der Gefahren zu umschiffen bei der Suche und Einstellung der richtigen Menschen.

Aktivitätenfokus: Wir brainstormen & meeten uns zu Tode, was man machen könnte. Kleben farbige Zettelchen an eine Wand und – zack, haben einen Masterplan wie genau wir zu den richtigen Mitarbeitern kommen. Genau den arbeiten wir dann ab. Wir machen viel. Wir rennen herum. Wir inserieren wild irgendwelche Inserate in der Hoffnung, dass sich Menschen bei uns bewerben für Positionen, die wir noch nicht richtig beschrieben und verstanden haben. Uns ist der Macher näher als der Denker! Statt sich mit dem „Wozu“ („Wozu suchen wir eigentlich einen neuen Mitarbeiter“ und dem „Was“ (Was genau wollen wir mit Ihr/Ihm erreichen?) zu beschäftigen, fokussieren wir uns lieber auf das Wie: „Wie finden wir jemanden“. Und sind dann schlussendlich froh, wenn wir jemanden gefunden haben. Ob es sich um die richtige Person handelt??? Keine Ahnung!

100% Falle: Oder wir halten so viele Meetings, Umfragen und Co ab, um eine Position bis ins kleinste Detail zu beschreiben, bis sich das Umfeld wieder gewandelt hat und die Position aufgrund von XYZ gar nicht mehr im Unternehmen benötigt wird.

Perfektions Prinzip: Wir lernen gute Leute kennen und warten immer noch auf den/die besseren. Wir haben Angst vor der Entscheidung. „Es könnte ja noch was Besseres um die Ecke kommen.“ Perfektionismus ist oft keine Tugend, sondern eine Schwäche, die der Geschwindigkeit entgegensteht.

Stille Post: Der verantwortliche Manager erzählt an HR zwischen Tür und Angel nach welcher Position er sucht. HR googelt nach einer Stellenbeschreibung oder setzt einen Praktikanten an die Sache. Und am Ende wundern sich alle, was dabei heraus kommt.

Bequemlichkeit: „Der Arbeitsmarkt ist wirklich schwer geworden. Wir suchen schon seit 4 Wochen und haben immer noch niemanden gefunden“. Meine Frage nach den Aktivitäten bekomme ich mit einem Schulterzucken quittiert: „Na ja, unsere Homepage und Stepstone, was man eben so macht“.

Angst & Ausreden: Ausreden: Der Kandidat war so ganz anders, als das was wir brauchen. Wir suchen Leute die … [Bitte die HR-Floskeln ihrer Wahl einsetzen]. Was wäre, wenn genau so jemand unserem Unternehmen guttun würde? Was wäre, wenn sich so jemand genau da hin entwickeln könnte? Aus Angst wird dann eben alles Mögliche angestoßen. Nichts hat wirklich mehr Priorität.

Ego: „Die könnte mir gefährlich werden“. „Der ist überqualifiziert“. „Der ist nicht so wie Ich“ usw. Vor jedem Meeting Raum sollte ein Schild hängen:

„Ego bitte vor Eintritt abgeben“


Mangelnde Disziplin:
Wenn es 10 Wochen dauert zwischen dem Bewerbungseingang und einer Absage, dann haben wir es nicht anders verdient.

Fehlende Gefühle: Am Ende des Tages sind alle unsere Entscheidungen Gefühlsentscheidungen. Wir sind nur so schlau (oder dumm) und legen und nach der Entscheidung andere Gründe zurecht. Es ist an uns, das im Recruiting zu berücksichtigen. Es geht um Menschen mit Ängsten, Gefühlen, Problemen und Erwartungen.

Mangelnder Wille: (der entweder aus Feigheit oder Faulheit erwächst). Es gibt eine klare Verbindung zwischen dem Grad an Unbehagen und Widerstand, den man im Sinne der Aufgabe hinzunehmen bereit ist, und dem Maß an Erfolg.